Handlungsanleitung zur Abschätzung der Klimawirkung von Feuchtgrünland auf Moorstandorten über den GEST-Ansatz (hier)

THG-Emissionsreduktionen werden mit Hilfe des TreibhausGas-Emissions-Standort-Typen (GEST)-Ansatzes geschätzt. Grundlage für diese Standorttypen ist eine umfangreiche Literaturauswertung, bei der aus Messungen auf Jahreswerte hochgerechnete Emissionswerte sowie die sie steuernden Begleitparameter wie Wasserstände, Nährstoffangebot, Bodentyp, Säuregehalt und die Vegetationszusammensetzung in mitteleuropäischen Mooren ausgewertet wurden. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass der mittlere jährliche Grundwasserstand, der in sogenannten Wasserstufen beschrieben wird, die beste einzelne Erklärungsgröße für die Kohlenstoffdioxid- und Methanemissionen ist. Beim GEST-Ansatz bleiben die Lachgasemissionen unberücksichtigt, weil diese sehr erratisch sind und breit einsetzbare Indikatoren für N2O-Flüsse von Böden bisher fehlen. Für die tiefentwässerten Standorte sind die bisherigen Emissionswerte als Unterschätzungen zu betrachten.

Quellen:

  • Couwenberg, J.; Thiele, A.; Tanneberger, F.; Augustin, J.; Bärisch, S.; Dubovik, D.; Liashchynskaya, N.; Michaelis, D.; Minke, M.; Skuratovich, A.; Joosten, H.: Assessing greenhouse gas emissions from peatlands using vegetation as a proxy. Hydrobiologia (2011) 674:67–89. DOI 10.1007/s10750-011-0729-x
  • Joosten, H.; Brust, K.; Couwenberg, J.; Gerner, A.; Holsten, B.; Permien, T.; Schäfer, A.; Tanneberger, F.; Trepel, M.; Wahren, A. (2013): MoorFutures®. Integration von weiteren Ökosystemdienstleistungen einschließlich Biodiversität in Kohlenstoffzertifikate – Standard, Methodologie und Übertragbarkeit in andere Regionen. BfN-Skript 350. Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg.